Zuletzt haben wir Dir von unserem Erlebnisse auf der Messe “Jagd und Hund” in Dortmund berichtet und es stehen natürlich noch weitere Erfahrungsberichte unserer Österreich-Reise aus, doch nun waren wir mit unserer Jüngsten zum EHF European League Viertelfinal-Spiel des Thüringer HC in Bad Langensalza.
Es gibt so viele Neuigkeiten und es war so ein großartiges Spiel, dass es unbedingt auf unserem Blog Erwähnung finden sollte.
Unsere Ausgangssituation
Wir waren bereits im vergangenen Jahr zum Spiel des Thüringer HC gegen Chambray Touraine in Bad Langensalza – schon damals waren wir restlos begeistert.
Nun lieber Leser, Du musst wissen, dass unsere Jüngste (inzwischen 14 Jahre alt) seit Jahren leidenschaftliche Handballspielerin ist.
Nach dem Spiel im vergangenen Jahr beschlossen wir beim gemeinsamen Abendessen bei einem kleinen Chinesen in Bad Langensalza, dass sie den Versuch unternehmen sollte, einen Platz auf dem Pierre-de-Coubertin-Sportgymnasium in Erfurt zu bekommen.
Seither trainiert sie zweimal wöchentlich in ihrem Verein vor Ort und fährt freitags zum Stützpunkttraining der Thüringer Landesauswahl nach Erfurt.
Sie hält sich streng an ihren Trainingsplan, der neben den normalen Trainingseinheiten wöchentlich mehrmals Kraft- und Ausdauer-Lauftraining vorsieht – kurzum: sie lebt den Sport…🤾♀️ 💪
Sie nimmt aktiv an Spielen teil und war schon bei mehreren Lehrgängen.
Inzwischen hat sie es bis zur Auswahl für die DHB-Sichtung geschafft. Für die Sichtung selbst hat es zwar leider noch nicht gereicht, aber dafür war der Trainingsrückstand einfach zu groß und die Landesauswahl-Spielerinnen, die überwiegend aus den Nachwuchsmannschaften des Thüringer HC und Schülerinnen des Sportgymnasiums stammen, einfach zu stark. – Das einmalige wöchentliche professionelle Training in Erfurt hat leider nicht ausgereicht und das Training im Heimverein kommt da qualitativ einfach nicht mit. 🫤
Trotzdem bläst sie kein Trübsal – vielmehr überlegen wir jetzt gemeinsam, wie es für sie weitergehen und sie ihr Talent weiter ausbauen kann.
Soviel zu den Hintergründen unserer Handball-Begeisterung …😎

Hintergründe und Fakten
Auf den Thüringer HC und den Mannschaftssitz in Bad Langensalza möchten wir an dieser Stelle nicht näher eingehen – das kannst Du in unserem Artikel vom vergangenen Jahr nachlesen.
Doch die wichtigen Veränderungen im Kader möchten wir Dir natürlich nicht vorenthalten.
Veränderungen im Kader des Thüringer HC – Neue Impulse und bewährte Stärke
In der Saison 2024/25 hat der Thüringer HC seinen Kader gezielt verstärkt, um die hohen Ziele in der Bundesliga und der EHF European League zu erreichen.
Neben mehreren Neuzugängen ist der Zugang von Natsuki Aizawa besonders auffällig. Sie ist eine dynamische japanische Rückraumspielerin, die mit präzisem Wurf und Spielverständnis glänzt. Auch Csenge Kuczora, eine ungarische Rückraumspielerin, bringt mit ihrer Vielseitigkeit und Treffsicherheit frischen Wind ins Spiel des THC. Zudem wurde die dänische Linksaußen Rikke Hoffbeck Petersen verpflichtet, die von SønderjyskE Håndbold kommt und mit ihrer Schnelligkeit und Präzision eine wertvolle Ergänzung darstellt. Die niederländische Kreisläuferin Sharon Nooitmeer, die von der Sport-Union Neckarsulm wechselt, bringt ebenso neue Impulse wie die ungarische Linksaußen Anna Szabó und die dänische Rückraumspielerin vom Viborg HK Julie Holm.
Auf der Torhüterposition verstärkt die schwedische Christina Lövgren Hallberg, die vom IF Hallby HK kommt, das Team und bringt internationale Erfahrung mit.
Neben den Neuzugängen setzt der Thüringer HC weiterhin auf bewährte Kräfte wie bspw. Johanna Reichert und Josefine Hanfland, die das Team seit Jahren mit ihrer Erfahrung und Führung auf dem Spielfeld stabilisieren.
Beide Spielerinnen zählen zu den Leistungsträgerinnen und tragen maßgeblich zum Erfolg des Teams bei.
Natürlich sind auch einige Abgänge zu verzeichnen: Annika Lott und Sara Rønningen verließen den Verein ebenso, wie einige weitere Spielerinnen, die ihre Karrieren beendeten oder in andere Ligen wechselten.
Diese Veränderungen markieren einen Übergang, der den THC in der neuen Saison sowohl mit frischen Impulsen als auch mit der bewährten Stabilität aus der Vergangenheit zu neuen Erfolgen führen wird.
Doch nun zum Spiel …
Quelle: openstreetmap.org
EHF European League – Thüringer HC geggen ATTICGO BM Elche
Vor dem entscheidenden Spiel am Samstag, dem 22. Februar 2025, stand der Thüringer HC nur auf Rang 3 in der Vorrunden – Gruppe A der EHF European League 2024/25 und musste das Spiel unbedingt gewinnen, um noch an den punktgleichen, aber auf Platz 2 – und damit für das Weiterkommen qualifizierten – Norwegerinnen aus Larvik vorbeiziehen zu können.
Obwohl die Damen vom ATTICGO BM Elche vor dieser Partie nur abgeschlagen mit 0 Punkten auf dem letzten Platz der Vorrunden-Gruppe lagen, war aufgrund der vorherigen Spiele mit einem harten Fight zu rechnen…
Da der THC eine Woche zuvor bei den Norwegerinnen mit 13 Toren Unterschied sang- und klanglos untergegangen war, hieß es nun also doppelt Wiedergutmachung zu üben…! 💪
Die Ausgangssituation versprach also ein spannendes Spiel zwischen zwei starken Mannschaften zu werden – immerhin ging es nicht nur um die Ehre, sondern auch um Platz 2 in der Gruppe und das damit verbundene Weiterkommen in der EHF European League.

Hochspannung garantiert – Unser Besuch beim Spiel des Thüringer HC gegen ATTICGO BM Elche
Am Samstag, den 22. Februar 2025, fanden wir uns also erneut voller Vorfreude in der Bad Langensalzaer „Salza-Halle“ ein, um das mit Spannung erwartete Handballspiel zwischen dem Thüringer HC und dem spanischen Klub ATTICGO BM Elche zu erleben.
Die Halle war ausverkauft und die Stimmung war – wie gewohnt – großartig. Auf den Rängen war von Jung bis Alt wirklich alles vertreten und um uns herum fieberten alle lautstark mit.
Wir waren bereit für ein packendes Handball-Match. Doch das, was uns erwartete, war alles andere als gewöhnlich. Es war ein Spiel, das uns an den Rand unserer Nerven brachte – voller Emotionen, dramatischer Wendungen und letztendlich dem glücklichen aber verdienten Sieg unseres Heimvereins. 🤩
Die erste Halbzeit: Elche bestimmt das Spiel
Bereits zu Beginn der Partie wurde klar, dass die Gäste aus Elche mit einer klaren Strategie ins Spiel gegangen waren. ATTICGO BM Elche zeigte sich von Anfang an stark, angriffslustig und vor allem schnell – so dominierten sie schon nach kurzer Zeit das Geschehen auf dem Spielfeld.
Die Spanierinnen setzten den Thüringer HC mit einem schnellen Spiel und einer starken, fast schon aggressiven Abwehr gehörig zu.
Der Thüringer HC hatte in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten, mit dem Tempo der Gäste Schritt zu halten. In der Offensive fanden die Thüringerinnen nicht die richtigen Lösungen, während ATTICGO BM Elche konsequent ihre Chancen nutzten und zur Halbzeit mit 15:13 in Führung lagen.

Die zweite Halbzeit: Der THC kommt zurück
Die zweite Halbzeit begann dann zum Glück völlig anders.
Sofort war uns klar, dass Trainer Herbert Müller seine Strategie hin zu einer verstärkten Abwehr geändert hatte – das zeigte schnell Wirkung. Tor um Tor kämpften sich die Gastgeberinnen zurück ins Spiel und gingen gleichzeitig in der Abwehr deutlich intensiver und verbindlicher zur Sache…
Doch wir spürten deutlich, dass jedes Tor hart erkämpft war – denn die Gäste aus Elche spielten bis zum Schluss ein wirklich starkes Spiel. Sie setzten die Gastgeber gehörig unter Druck und gaben bis zur letzten Sekunde alles.
Es war beeindruckend zu sehen, wie unsere Thüringerinnen mit Kampfgeist und Taktik versuchten, das Spiel für sich zu entscheiden. Die Spannung stieg, als der THC immer näher an den Ausgleich kam. Jeder Ball, jede Abwehraktion und jeder Angriff waren Nervenkitzel pur.
Das dramatische Finale – Ein Sieg in letzter Sekunde
Die letzten Minuten des Spiels waren “schlimmer” als jeder Krimi. 🫣
Der THC hatte sich bis auf 26:26 herangekämpft, und die Spannung war kaum noch auszuhalten.
Dann kam der entscheidende Moment: In den letzten Sekunden erhielten die Thüringerinnen einen 7 Meter – Wurf. – Die Halle hielt die Luft an und alles war auf diesen letzten Wurf ausgerichtet.
Csenge Kuczora verwandelte auch diesen Wurf – wie so viele an diesem Abend – mit Nervenstärke sicher in den 27:26-Sieg.
Bereits zuvor gab es nämlich einige Strafwürfe, bei denen Csenge Kuczora ausnahmslos überzeugte – wirklich JEDER ihrer Würfe war ein Treffer.
Ein kollektiver Jubel brach aus – wir hatten es fast geschafft!
Doch ATTICGO kämpfte unbeirrt weiter. – Im direkten Gegenangriff landete erneut der Ball im Thüringer Tor, begleitet von der Sirene, die das Ende des Spiels einleutete… – ziemlich genau 1 Sekunde nach Spielzeitende schlug der Ball im Tor ein... 😅
Der Thüringer HC sicherte sich den Sieg und damit das Weiterkommen ins Viertelfinale der EHF European League. 🤩 💪

Unser Fazit – Ein unvergesslicher Abend
Dieses Handballspiel war ein wahres Highlight.
Der Thüringer HC zeigte sich einmal mehr auch in schwierigen Momenten sehr stark – mit Kampfgeist, Durchhaltevermögen und einer anpassungsfähigen Taktik haben sie sich den Sieg gegen eine sehr starke Mannschaft hart erkämpft.
Trotz des anfänglichen Rückstands stellte das Team unter Herbert Müller wieder einmal seine unglaublichen Kompetenzen unter Beweis – wir waren absolut begeistert. So eine Partie lässt das Herz eines jeden THC-Fans höher schlagen.
Der 27:26-Sieg gegen ATTICGO BM Elche war nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein emotionaler Triumph.
Es war ein Abend, den wir nicht so schnell vergessen werden – und wir freuen uns schon jetzt auf das kommende Viertelfinale.
Ausblick
Der Thüringer HC und ATTICGO BM Elche haben in der Gruppenphase der EHF European League 2024/25 beeindruckende Leistungen gezeigt.
Der THC sicherte sich mit einem fulminanten Sieg gegen Elche den zweiten Platz in Gruppe A und qualifizierte sich damit für das Viertelfinale.
ATTICGO BM Elche belegte in der Gruppe den dritten Platz und verpasste knapp den Einzug in die nächste Runde.
Trotz dieser knappen Niederlage haben sie sich als ernstzunehmender Gegner gezeigt und werden sicherlich in zukünftigen Wettbewerben eine bedeutende Rolle spielen.
Der Thüringer HC trifft im Viertelfinale auf den rumänischen Klub SCM Râmnicu Vâlcea. Dieses Aufeinandertreffen verspricht spannende Begegnungen.
Für den aus Rumänien stammenden THC-Coach Herbert Müller wird es sicher ein ganz besonderes Duell.
Nach so viel Spannung mussten wir uns erstmal stärken – weiter geht es also mit unserem Beitrag über das chinesische Restaurant “Pagoda” in Göttingen.