Im folgenden Artikel möchten wir Dir alles über den Schlosspark Wilhelmshöhe in Kassel berichten. Wir erzählen Dir von unserem Besuch der spektakulären, alljährlich stattfindenden Wasserspiele.

Der Schlosspark Wilhelmshöhe

Der Schlosspark Wilhelmshöhe liegt in Kassel, im Norden Hessens. Er ist mit 2,4 km² der größte Bergpark Europas und wurde 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Der Park ist ein wunderbares Fleckchen Erde, indem es sich flanieren und die Natur genießen lässt. Die gesamte Anlage ist liebevoll angelegt und außerordentlich gepflegt. Die abwechslungsreiche Gestaltung bietet neben großen, zum picknicken einladenden Grünflächen auch Blumen- und Straucharragements. Ebenso wie waldreiche Abschnitte, die einen fließenden Übergang des Parks in den angrenzenden Habichtswald ermöglichen. 

Wir waren inzwischen schon mehrere Male im Schlosspark Wilhelmshöhe und sind immer wieder aufs Neue begeistert von dem besonderen Charakter des Parks.

So entfaltet jede Jahreszeit im Schlosspark Wilhelmshöhe einen ganz eigenen, besonderen Charme.

Direkt am Hang gelegen, thront hoch oben der 8,25 m große Herkules und schaut auf den unter ihm liegenden Park hinab, über die ganze Weite Kassels hinweg.

Die Aussicht von dieser Stelle des Parks ist unglaublich und geprägt von einem Gefühl von Freiheit und Weite.

Neben dem Herkules sind u. a. auch das im Tal des Parks gelegene Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg und die Gewächshäuser zu besichtigen.

Der Park ist schon seit jeher geprägt vom Wasser – unzählige Flüsse, kleine Seen und Wasserfälle wurden seinerzeit angelegt, um die Wasserspiele, damals noch “Wasserkünste” genannt, durchzuführen.

Die ganzen Sehenswürdigkeiten und Stationen der Wasserkünste sind durch ein umfangreiches Waldwegenetz erschlossen, was den Spaziergang durch den Park planbar und gemütlich macht – so lässt sich der Park auch für Menschen mit Gehbehinderung erkunden. 

Die Wasserspiele im Schlosspark Wilhelmshöhe

Das zentrale Element des Parks ist das Wasser.

Eine Vielzahl an Kaskaden, Grotten, Bassins, Wasserfällen, Seen und Flussläufen bilden das gestalterische Fundament für die Wasserkünste.

Das Wasser hierfür kommt aus verschiedenen Regenspeicherbecken oberhalb des Herkules – eines davon ist das Sichelbachbecken – hier wird das Regenwasser ganzjährig für die im Sommer stattfindenden Wasserspiele gesammelt.

Die Technik

Unglaublicherweise funktionieren die Wasserspiele komplett ohne Technik.

Alle Schieber müssen händisch geöffnet und geschlossen werden und binnen 10 Minuten ist das Wasser hindurch gelaufen und fließt dem Gefälle folgend von einer Station zur nächsten.

Der Verlauf der Wasserspiele ist so gestaltet, dass der Besucher dem Lauf des Wassers von oben nach unten – von Station zu Station – folgt.

Der Ablauf der Wasserspiele

Pünktlich um 14:30 Uhr nehmen die Wasserkünste am Herkules, wie schon seit ca. 300 Jahren, ihren Ursprung und suchen mit einer zeitlichen Verzögerung von ca. 5 Minuten Ihren Weg über die dem Herkules vorgelagerten Grotten, Bassins und Kaskaden nach unten.

30 Minuten später, ziemlich genau um 15:05 Uhr, stürzt das Wasser über eine Höhe von 20 m den Steinhöfer Wasserfall – einem aufgegebenen Steinbruch aus dem 18. Jahrhundert – hinab.

Vom Wasserfall an der Teufelsbrücke – einer Anlehnung an die historische Teufelsbrücke in den Schweizer Alpen – stürzen 400 m³ Wasser um 15:20 Uhr in die Tiefe.

Nun kann man dem Wasser direkt entlang eines Bachlaufs bis zur Nachbildung eines historischen Äquadukts folgen, wo es sich um 15:30 Uhr in einem fulminanten Wasserfall über 30 m in die Tiefe ergießt, um in den Fontänenteich ab zu fließen.

Um 15:45 Uhr finden die Wasserspiele mit einer großen geysirartigen, 50 m hohen Fontäne in eben diesem ihren würdigen Abschluss.

Öffnungszeiten, Eintritt und Parkmöglichkeiten bei den Wasserspielen

Die Wasserspiele finden alljährlich im Sommer, vom 01.05.-03.10. immer Mittwochs, Sonntags und Feiertags ab 14:30 Uhr statt.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Zusätzlich finden zweimal jährlich beleuchtete Wasserspiele statt – die genauen Termine findest Du hier.

Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden, Näheres dazu erfährst Du im folgenden Abschnitt.

Unser Besuch der Wasserspiele im Schlosspark Wilhelmsburg

Wir haben uns an einem wirklich sehr heißen Sonntagnachmittag gemeinsam mit unseren Kindern zu den Wasserspielen nach Kassel aufgemacht. Sonnenschein satt sollte uns einen gelungenen Nachmittag versprechen 🙂

Wir kamen um ca. 13:30 Uhr an und waren wirklich erstaunt über die Menschenmassen vor Ort, die uns erwarteten. Ich meine, wir waren nicht das erste Mal hier, aber so voll haben wir den Bergpark bislang noch nicht erlebt.

Die normalerweise kostenfreien Parkmöglichkeiten waren gesperrt und wir wurden auf einen kostenpflichtigen Parkplatz verwiesen.

Nettes und zuvorkommendes Personal wies uns in die geräumigen Parkflächen ein, berechnete allerdings auch stolze 7,00 € für den Parkplatz.

Immerhin sollte ein Bustransfer hinauf zum Herkules mit 2,00 € im Preis inbegriffen sein – dumm nur, dass am Tag unseres Besuches der Bustransfer aufgrund von Personalmangel ausfiel. So zahlten wir zwar lediglich 5,00 €, mussten nun aber zusehen, schnellstmöglich zu Fuß auf den Herkules zu kommen.

Wir sind grundsätzlich aktiv und sportlich, haben uns allerdings mit der Entfernung vom Parkplatz, der unterhalb des Schlosses gelegen ist, und den vorherrschenden Temperaturen ziemlich verschätzt. Wir sind also die bis zum Beginn noch verbleibenden 50 min quasi durch den Park und die unzähligen Treppenstufen auf den Herkules gehetzt, um pünktlich zu Beginn der Wasserspiele vor Ort zu sein.

Als kurze Empfehlung von unserer Seite – der Weg auf den Herkules ist wirklich schön zu erlaufen, Du solltest allerdings ausreichend Zeit dafür einplanen – 1,5 Stunden sind sicher realistisch.

Wenige Minuten vor Beginn der Wasserspiele waren wir auf dem Herkules angekommen und das Schauspiel begann pünktlich um 14:30 Uhr begleitet von einem durch den gesamten Park dringenden Sirenengeheul.

Das Wasser lief allmählich die Kaskaden hinab, wir mit ihm die Stufen des Herkules, um innerhalb der 10 Minuten, die das Wasser an jeder Station lief, für tolle Eindrücke und Fotoaufnahmen nach unten zu gelangen.

Von dort ging es weiter zum Steinhöfer Wasserfall, über die Teufelsbrücke und das Äquadukt bis das Schauspiel seinen Höhepunkt in der über 50 m hohen Fontäne im See fand.

Während der einzelnen Stationen blieb keine Zeit, weitere Bauwerke oder Ecken des Parks zu erkunden. Mitunter war die Zeit von einer Station zur nächsten ganz schön knapp – doch die atemberaubenden Eindrücke und Bilder haben uns hinreichend belohnt.

Insgesamt haben wir eine Wegstrecke durch den Park von 2,5 km innerhalb der Dauer der Wasserkünste von 1,5 Stunden zurückgelegt.

Ziemlich erschöpft, insbesondere von den sehr heißen Temperaturen und den vielen Menschen, die sich um die einzelnen Stationen drängten, um den Lauf des Wassers zu bestaunen, sind wir den Heimweg angetreten

Unser Fazit

Die Wasserspiele sind ein wirklich tolles, kostenfreies und lohnenswertes Ausflugsziel – gerade mit und für Kinder.

Wer aber auch den Park erkunden möchte, der sollte ausreichend Zeit einplanen oder seinen Besuch auf einen Zeitpunkt außerhalb der Wasserspiele legen – dann sind deutlich weniger Menschen unterwegs und es ist viel ruhiger. Dann ist der Park auch wieder Park – mit all seiner Schönheit und seiner beruhigenden und erdenden Wirkung!

Wenn Du gern in der Natur unterwegs bist, dann lohnt sich ein Spaziergang durch das Städtchen Stolberg und der Besuch der dortigen Schlosses ebenso, wie eine Wanderung durch den Nationalpark Hainich.

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