Nach unserem letzten Bericht vom Mampfy in Wernigerode – einem Burgerrestaurant der besonderen Art – wird es heute wieder sportlich.
Wir besuchten ein Spiel des Thüringer Handball Clubs Erfurt-Bad Langensalza e. V. – kurz THC – in Bad Langensalza.
Es war ein grandioses Erlebnis – sportlich, leidenschaftlich und spannend bis zur letzten Sekunde. ⏳
Wir möchten Dich an unserem Erlebnis teilhaben lassen und Dir in diesem Artikel alle wichtigen Informationen rund um den THC mit an die Hand geben
Ein Blick in die Geschichte des Thüringer HC
Die Betriebssportgemeinschaft Motor-Nord-Erfurt, später UT (Umformtechnik) Erfurt und die Handballabteilung des SV Empor Bad Langensalza schlossen sich nach der Wende dem TSV Erfurt an.
Bis 1994 spielte die Handballmannschaft in der ersten bzw. zweiten Bundesliga unter dem TSV Erfurt, gründete aber ab Dezember 1996 einen selbstständigen Verein – den Handball-Club Erfurt.
Im Juni 2000 fusionierten der HC Erfurt mit der Handballabteilung des SV Empor Bad Langensalza und gründeten so den “Thüringer Handball Club Erfurt-Bad Langensalza e.V.“ (der heutige „Thüringer HC“).
Erster Präsident des Vereins wurde Dr. Karsten Döring, der zusammen mit dem Bürgermeister Bad Langensalzas, Bernhard Schönau sowie Dr. Klaus Kliem, dem späteren Aufsichtsratschef, Sport-Leistungsstipendien eingeführt und die sportliche Entwicklung damit maßgeblich vorangetrieben hat.
Unter der sportlichen Leitung des Vereins- und Landestrainers Thüringens, Wolfgang Mosebach, erlangte die B-Jugend 2006, 2007 und 2009 den Deutschen Meistertitel.
Zudem wurde er mit den Sportschülerinnen des „Pierre-de-Coubertin-Sportgymnasiums“ in Erfurt Bundessieger bei “Jugend trainiert für Olympia” in den Jahren 2006, 2007, 2009, 2010 und 2015.
Die Frauen des THC spielten von 2001/02 bis 2004/05 in der 2. Frauen-Handball-Bundesliga. Der Aufstieg in die erste Bundesliga gelang in der Saison 2004/05.
Um eine wirtschaftliche und juristische Basis für den dauerhaften Verbleib in der ersten Handball Bundesliga zu schaffen, wurde 2004 die THC Sport GmbH gegründet.
Die Erfolge blieben nicht aus. So endete die erste internationale Spielzeit mit dem Erreichen der Finals im Challenge Cup – welches schlussendlich aber verloren wurde.
2010/2011 wurde der Trainer gewechselt – womit die bislang erfolgreichste Zeit des THC begann… – So gewann die Mannschaft unter der sportlichen Leitung von Herbert Müller, welcher gleichzeitig Trainer der österreichischen Frauen-Handball-Nationalmannschaft ist, bis 2015/16 die Deutsche Meisterschaft – sechs Mal in Folge. 🏆🏆🏆🏆🏆🏆
Zudem gewannen sie den DHB-Pokal 2011 und 2013 sowie den Super-Cup 2015, 2016 und 2018.
Auch international konnte der Verein punkten und erkämpfte sich in den Jahren 2011/12 bis 2018/19 mehrfach einen Rang unter Europas zehn besten Handball-Clubs – wodurch er DER erfolgreichste Frauenhandballverein in Deutschland wurde.
Das Sponsoring des THC geschieht durch viele verschiedene Unterstützer, in erster Linie aber über die Unternehmer Helmut Peter (Autohaus Peter Gruppe) und Robert Böhm (Universal Bau Mühlhausen GmbH).
Die Salza-Halle: Heimspielstätte und Herz des Thüringer HC
Der Verein hat zwar seinen Sitz in Erfurt. Die Heimspiele werden allerdings in der Salza-Halle in Bad Langensalza ausgetragen.
Die 3-Felder Sporthalle ist auf 2000 Zuschauer ausgelegt und gilt als Heimspielstätte des Vereins.
Hier versammeln sich die treuen Fans des THC, um ihre Mannschaft anzufeuern und Teil der lebendigen Handball-Kultur in Thüringen zu sein.
Quelle: openstreetmap.org
Die Erfolgskomponenten: Der Thüringer HC und seine Spielerinnen
Der Mannschaftskader des Thüringer HC besteht aus einer vielfältigen Gruppe von national und international erfolgreichen und anerkannten Spielerinnen und jungen Talenten.
Die Kaderliste ändert sich regelmäßig mit jeder Saison – neue Talente kommen hinzu und oftmals verlassen erfolgreiche Spielerinnen den Verein zu Gunsten besser dotierter Angebote. – Auch hier regiert das Geld die Welt…💸
Torhüterinnen: Die letzte Verteidigungslinie
An der Spitze der Verteidigung steht die 28-jährige Dinah Eckerle.
Neben ihren Reflexen zeichnet sie sich durch ihre Spielintelligenz aus. Ihre Führungsstärke auf dem Spielfeld, indem sie das Spiel von hinten liest und dirigiert, macht sie zu einer unverzichtbaren Stütze des Teams
Neben nationalen und internationalen Erfolgen hat sie sich für verschiedene Best-of-Listen nominiert.
An ihrer Seite steht die ebenfalls 28-jährige Nicole Roth.
Rückraum: Das kreative Zentrum
Im Rückraum sorgen Spielerinnen wie die Physiotherapeutin Sonja Frey oder Kathrin Pichlmeier, sowie die beiden Studentinnen Anika Niederwieser und Annika Lott für Dynamik und Kreativität.
Die Schweizerin Kerstin Kündig ist bekannt für ihre Wurfstärke und Präzision. Sie ist in der Lage, aus der Distanz zu punkten und das Spiel ihrer Mannschaft durch kluge Entscheidungen im Angriff zu lenken.
Die Österreicherin Johanna Reichert rundet neben Jennifer Rode das Rückraumteam ab.
Rode ist bekannt für ihre Schnelligkeit, Agilität und ihr taktisches Verständnis auf dem Spielfeld. Sie kann das Spiel effektiv gestalten, wichtige Tore erzielen und in der Verteidigung entscheidende Aktionen setzen.
Außen: Schnelligkeit und Präzision
Auf den Außenpositionen glänzen Spielerinnen wie die Niederländerin Nathalie Hendrikse und die Japanerin Yuki Tanabe mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit.
Die Schwedin Ida Gullberg vervollständigt zusammen mit Johanna Stockschläder, beide bekannt für ihre Zielgenauigkeit und defensive Stärke, das Außenspielerinnen-Ensemble.
Kreis: Die unerschütterlichen Kämpferinnen
Im Zentrum des Geschehens stehen die Kreisläuferinnen Sara Rønningen, Vilma Matthijs Holmberg und Josefine Hanfland (Huber) deren physische Präsenz und Fähigkeit, Räume zu schaffen, entscheidend für den Erfolg des Teams sind. Ihre Effektivität im Abschluss und ihre Rolle beim Blocken und Freimachen von Räumen sind unverzichtbar für die Offensivstrategie des Thüringer HC.
Die Norwegerin Sara Rønningen und auch die Schwedin Vilma Matthijs Holmberg sind seit 2022 fester Bestandteil des Thüringer HC.
Die Hingabe und das außergewöhnliche Talent jeder einzelnen Spielerin des Thüringer HC tragen dazu bei, dass der Verein Jahr für Jahr an der Spitze des deutschen Frauenhandballs steht.
Doch hinter jedem erfolgreichen Team steht auch eine Gruppe engagierter Fachleute, die sowohl auf, als auch neben dem Spielfeld unermüdlich arbeiten.
Die Architekten des Erfolgs: Trainer und Unterstützer des Thüringer HC
Wie bei jedem anderen Verein auch, steht und fällt alles mit den Trainern und Unterstützern des Vereins und des Teams. Sie sind es, die die Sportler zu Höchstleistungen motivieren und Ihnen den Rücken stärken.
Strategische Masterminds: Das Trainerduo
An der Spitze des Trainerstabs stehen Herbert Müller und Helfried Müller, deren Expertise und Leidenschaft den Thüringer HC zu zahlreichen Erfolgen geführt haben.
Herbert Müller, der Cheftrainer, ist für seine taktische Finesse und seine Fähigkeit, das Potenzial seiner Spielerinnen voll auszuschöpfen, bekannt. Seine Philosophie, die eine starke Defensive und schnelles Umschaltspiel betont, hat dem THC zu nationalen Titeln und Anerkennung verholfen.
Mit seiner mitreißenden- aber auch fordernden und fördernden Art, schafft er es immer wieder, die letzten Zehntel Prozente aus der Mannschaft herauszukitzeln, die über Sieg- oder Niederlage entscheiden können…
Helfried Müller, der Co-Trainer, ergänzt das Trainergespann perfekt mit seiner tiefgreifenden Erfahrung und seinem Engagement für die Entwicklung der Spielerinnen. Er leistet Großartiges in der Abwehrarbeit und im Torwarttraining. 💪
Die unsichtbaren Helden: Teammanagement und medizinische Betreuung
Abseits des Rampenlichts sorgt Maik Schenk als Teammanager dafür, dass alles hinter den Kulissen reibungslos verläuft. Von der Koordination der Spielpläne bis hin zur Logistik ist seine Rolle entscheidend, um den Spielerinnen und Trainern zu ermöglichen, sich voll und ganz auf ihre Aufgaben zu konzentrieren.
Maria Galić, die Physiotherapeutin des Teams, spielt eine ebenso wichtige Rolle. Sie ist verantwortlich für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Spielerinnen. Ihre Erfahrungen in der Prävention und Rehabilitation von Verletzungen ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung der körperlichen Fitness des Teams und trägt damit maßgeblich zur langfristigen Erfolgsgeschichte des Thüringer HC bei.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Trainern, dem Teammanagement und dem medizinischen Personal können die Frauen des Thüringer HC ist Potential voll ausschöpfen und Höchstleistungen erbringen. Das Zusammenspiel aller Faktoren trägt entscheidend zum Erfolg des Vereins bei.
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Unser Abend in der Salza-Halle: Der Thüringer HC sichert sich das Viertelfinale
Doch kommen wir nun zu unserem Abend in der Salza-Halle.
Wir haben schon des Öfteren ein Spiel des Thüringer HC’s anschauen können. Doch nachdem sich unsere Jüngste, die schon seit einigen Jahren aktive Handball spielt, dem Sport so verschrieben hat, dass sie inzwischen im Leistungsnachwuchs Thüringens trainiert, sehen wir den Frauenhandball und unseren erfolgreichen Thüringer HC mit nochmal ganz anderen Augen… So waren wir gemeinsam mit ihr beim Spiel gegen Chambray Touraine, am 03.02.2024, in Bad Langensalza.
Nach einem unerwarteten spielfreien Wochenende und einem klaren Sieg im Hinspiel gegen Chambray Touraine stand der THC vor der Gelegenheit, mit einem weiteren Sieg vorzeitig das Viertelfinale der EHF European League zu erreichen. Die Ausgangslage war vielversprechend, die Erwartungen hoch, und die Herausforderung war nicht zu unterschätzen.
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Am Samstag, den 03. Februar 2024 war es dann soweit – das Rückspiel des Thüringer HC gegen Chambray Touraine stand auf dem Programm.
Schon bei unserer Ankunft strömten die Menschen aus allen Richtungen zum Schauplatz des Geschehens.
Genug Parkplätze um die Salza-Halle sind vorhanden. Lediglich die Organisation war suboptimal. Wir liefen vom Parkplatz oberhalb der Halle zum Eingang, den wir schon von Nachwuchsspielen unserer Tochter kannten. Da dies aber der VIP – Zugang war mussten wir das komplette Gelände noch einmal umlaufen, um zum eigentlichen Haupteingang zu gelangen.
Das war zwar nicht schön, aber verkraftbar, da wir rechtzeitig in Bad Langensalza eintrafen und genügend Zeit eingeplant hatten.
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Als wir dann allerdings in der Halle ankamen, war diese bereits bis nahezu auf den letzten Platz gefüllt. Die großartige Stimmung war schon deutlich spürbar. 🥳
Natürlich wurden zuerst die Mannschaften vorgestellt – Einlaufmädchen begleiteten die Spielerinnen auf die Spielfläche. Die Gegnerinnen begrüßten sich gegenseitig, die Schiedsrichterinnen wurden vorgestellt.
Du solltest unbedingt wissen, dass dieses Spektakel schon vor dem eigentlichen Spielbeginn startet – heißt, Du solltest unbedingt spätestens 15 Minuten vor Anpfiff in der Halle sein, um die Vorstellung der Spielerinnen nicht zu versäumen … und Dir eventuell auch noch ein Getränk oder einen Imbiss holen zu können 😋
Es gab natürlich verschiedene Getränke und Imbisse, wie bspw. Bier oder Würstchen.
Wir selber hatten uns für diesen Abend nach dem Spiel schon einen Tisch in einem nahe gelegenen Restaurant reserviert, weshalb wir leider nicht viel zum Angebot und den Preisen sagen können … 🤷
Die Salza-Halle war bis zum letzten Platz gefüllt und die Stimmung war großartig. Jung und Alt standen Seite an Seite, um den Thüringer HC anzufeuern. Selbst diejenigen, die sich nicht als eingefleischte Handballfans bezeichnen würden, wie unsere Mutti 😉, wurden von der Spannung und Leidenschaft des Spiels mitgerissen. Die gesamte Halle fieberte bei jedem einzelnen Tor – sowohl des Thüringer HC als auch der gegnerischen Mannschaft mit.
Dabei trugen die Trommler und der Kommentator wesentlich zu der party-ähnlichen Stimmung bei, indem sie diese an den richtigen Stellen rhythmisch und mit den entsprechenden Kommentaren immer weiter anheizten.
Der anfänglich doch etwas unerwartete Rückstand versetzte uns und die anderen Fans zunächst etwas in Sorge. – Doch nach einer frühen Auszeit mit entsprechender Ansprache Herbert Müllers fand das Team schnell zurück zur gewohnten Form und damit in die Erfolgsspur…
Angeführt von der überragenden Johanna Reichert, die mit elf Toren nicht nur die Zuschauer, sondern auch die gegnerische Abwehr in Staunen versetzte, drehte der THC das Spiel und qualifizierte sich mit einem 29:22 Erfolg gegen Chambray Touraine souverän für das Viertelfinale. ✌️
Wieder einmal zeigte das Team des Thüringer HC sein Können und Durchhaltevermögen und bot mit diesem, bis zum Schluss atemberaubenden, Spiel den Zuschauern Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Wir hatten einen unglaublichen Abend. – Die Stimmung war von der ersten bis zur letzten Minute sensationell und man konnte deutlich spüren, wie Sport verbindet. 🥂
Die größten Erfolge des Thüringer HC haben wir etwas weiter unten für Dich aufgelistet.
In unserem nächsten Artikel haben wir ein Update über unseren Udo für Dich bevor es dann mit einer interessanten Essensempfehlung weitergeht.
Sei gespannt und bleib dabei,
es grüßt Dich herzlich Dein Team von verum-verba.
Thüringer HC- die größten Erfolge
Erfolge
- Deutscher Meister in den Jahren 2011 – 2016 und 2018
- DHB-Supercupsieger 2015, 2016 und 2018
- DHB-Pokalsieger 2011, 2013 und 2019
- Finalist im EHF Challenge Cup 2009
- Aufstieg in die 1. Bundesliga 2005
- Sieg im FDGB-Pol als BSG Umformtechnik Erfurt 1975
Die weibliche B-Jugend des Thüringer HC wurde in den Jahren 2006, 2007 und 2009 deutscher Jugendmeister.