Nachdem wir im Winter wenige kleine Wanderausflüge im Gebiet der Drei Gleichen und auf dem Ravensberg bei Bad Sachsa gemacht haben, war nun wieder an der Zeit für unsere alljährliche Brockenwanderung.

Seit immerhin 18 Jahren wandern wir mindestens einmal jährlich auf den Brocken. In diesem Artikel nehmen wir Dich bei unserem 23. Aufstieg zum Brocken mit und geben Dir wichtige Tipps für Deinen ersten Besuch.

Der Brocken

Der Brocken ist mit 1141,2 m ü. NHN der höchste Berg im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt und in ganz Norddeutschland.

An seinem Fuß entspringen die Bode, die Ecker, die Oder und die Ilse und die an seinem Fuße gelegene, nächst größere Stadt ist Wernigerode.

Der Aufstieg zum Brocken

Der Aufstieg ist von verschiedenen Orten und über verschiedenste Arten und Wege möglich.

Du kannst fahrend in der historischen Brockenbahn oder einer romantischen Pferdekutsche auf den Gipfel gelangen. Ebenso kannst Du sportlich mittels Fahrrad (*) oder joggend nach oben gelangen. Die naheliegendste Variante, um auch den Nationalpark Hochharz ausgiebig und intensiv zu erleben, ist aber wohl doch – einfach wandernd (*). Dabei bieten sich die unterschiedlichsten kürzeren und längeren Strecken, ausgehend von verschiedenen Ortschaften (*) am Fuß des Brockens, an.

Nur eines ist nicht möglich – der Besuch mit dem Auto.

Von unserem Startpunkt in Schierke führt eine Straße, die „Brockenstraße“, hinauf zum Gipfel. Diese Straße jedoch ist ausschließlich zu Versorgungs- und Rettungs-Zwecken gedacht. Um Dein Auto gut und sicher zurücklassen zu können, gibt es unzählige Parkmöglichkeiten im Ort. Ein vor wenigen Jahren neu gebautes Parkhaus ist ebenso vorhanden.

Die Parkgebühren sind moderat und die Parkplätze nahezu immer sehr zentral und sicher.

Du kannst allerdings über die Brockenstraße nach oben wandern – dabei kannst Du von einer Distanz von ca. 6 km ausgehen.

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Unsere Brockenwanderung

Wir wandern allerdings jedes Jahr von Schierke über die Waldwanderwege hinauf zum Gipfel. 

Dabei weicht unser Weg von den gängigen Wanderwegen ab. (-> siehe den Streckenverlauf weiter unten)

Wir starten an der Jugendherberge und gehen noch einige Zeit entlang der gekennzeichneten Wanderwege, bevor wir dem Weg, statt wie ausgeschrieben nach rechts, einfach geradeaus entlang der Kalten Bode folgen. Ab hier wird es sehr ruhig –  entgegenkommende Radfahrer oder Wanderer sind nur noch sehr selten, die Natur dafür immer atemberaubender.

Rechts unseres Weges beeindruckt der Flusslauf der Kalten Bode mit unglaublich reizvollen Bildern. Links des Weges erstreckt sich der Wald.

Unser Weg führt erst durch ein Gebiet, das wie ein Indianerreservat anmutet, gefolgt von einem Abschnitt der recht kurvenreich aufwärts führt. Auf diesem Teil des Weges fließt der Fluss über große Findlinge und bietet reichlich Impressionen für Naturliebhaber und Hobbyfotografen.

Nach diesem ersten kleinen Aufstieg geht es etwas weiter oben ein ganzes Stück geradeaus. Die freie Sicht gen Himmel und der Blick über die Baumwipfel schaffen ein Gefühl von Freiheit.

Der Nationalpark Harz und der Klimawandel

An dieser Stelle möchte und muss ich erwähnen, dass der Nationpark Harz sich in den vergangenen Jahren sehr stark gewandelt hat. Durch die Naturkatastrophen – angefangen von der großen Dürre und dem dadurch bedingten, starken Borkenkäfer-Befall bis hin zu den schweren Stürmen – ist der einstige sattgrüne Fichtenwald stark gezeichnet und vielfach kahlen Stümpfen gewichen…

Die wetterbedingten Schäden werden von Jahr zu Jahr deutlicher. Wo früher dichte Bäume standen und alles grünte, sieht es mitunter trist aus.

Nichtsdestotrotz genießen wir unseren Aufstieg durch die einmalige und überaus abwechslungsreiche Landschaft.

Quelle: openstreetmap.org

Weiter entlang des Goethe-Weges …

Etwas weiter des Weges gelangt man über den – an dieser Stelle eher noch an einen Bach erinnernden – Fluss auf den Goetheweg.

Bis vor wenigen Jahren war an dieser Stelle noch eine kleine Brücke. Inzwischen ist diese schmale Stelle der Bode nur noch mit einem großen Schritt und einer helfenden Hand passierbar.

Der Goetheweg führt nun bis zu einer ehemaligen „Panzerstraße“, die, als Teil der offiziellen und bekannten Wanderwege, von Torfhaus kommend, entsprechend stark frequentiert ist.

… und der Sandbrinkstraße

Sie mündet in die Sandbrinkstraße, die entlang der Gleise der Harzer Schmalspurbahn verläuft. So kommt man als Wanderer gelegentlich in den Genuss des Dampfens und Pfeifens der vorbeifahrenden Dampflokomotiven – ein hervorragendes Fotomotiv 🙂 – die mehrmals täglich zwischen Wernigerode, Drei Annen Hohne, Schierke und dem Brocken pendeln, um einen Teil der jährlich 580.000 Besucher auf den Gipfel und wieder hinab zu bringen.

Der Brocken, als dominantester Berg Deutschlands, ist eines der beliebtestens Ausflugsziele.

Die Sandbrinkstraße ist gut und entspannt zu laufen. Die Steigung ist nur gering, der Wanderer-Verkehr allerdings immens.

Wir sind schon zu den unterschiedlichsten Zeiten im Jahr – sowohl im tiefen Schnee, als auch in praller Sonne – auf den Brocken gewandert und konnten dabei immer feststellen, dass der Brocken unglaublich gut besucht ist. Von Radfahrern und Mountainbikern, über Gruppen von Jugendlichen bis hin zu großen und kleinen Familien mit Kindern, Hunden und teilweise Babys ist alles vertreten.

Das Ende der Sandbrinkstraße läuft mit dem Ende der Brockenstraße zusammen. Hier kreuzt die Brockenbahn den Weg und die Anzahl der Wanderfreunde nimmt nochmals zu.

Nun beginnt das letzte Stück bergauf. Eine asphaltierte Straße – nur wenige, relativ steile hundert Meter und man ist auf dem Gipfel angelangt.

Oben angekommen geht es wie jedes Jahr zum Gipfelstein für das obligatorische Beweisfoto.

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Der Gipfelstein

Von hier kann man einen atemberaubenden Rundumblick in alle Himmelsrichtungen genießen. Bei guter Sicht reicht der Blick nicht nur bis zum Inselsberg in Thüringen, sondern sogar bis zum Keilberg in Tschechien.

Es ist nicht nur unglaublich beeindruckend, sondern auch einfach nur schön. Allein das Gefühl, den über 10 km langen Aufstieg gemeistert zu haben, zusammen mit den sich bietenden Impressionen, erfüllt mit Stolz und einem Gefühl des Glücks zugleich.

Das gibt es noch auf dem Brocken

Auf dem Gipfel befinden sich neben Sendemasten auch eine Station des Deutschen Wetterdienstes, der Brockenbahnhof und das Brockenhaus – eine ehemalige Abhöreinrichtung des Ministeriums für Staatssicherheit und heutiges Museum.

Ein Hotel bietet Übernachtungsmöglichkeiten und mehrere gastronomische Einrichtungen ermöglichen, sich nach dem Aufstieg zu stärken. Selbst ein Biergarten lädt zur Einkehr und zum Innehalten an der frischen Luft an.

Wie so viele Wanderer kehren auch wir nach unserem Aufstieg immer im Touristensaal ein. Dieser ist eine Art Selbstbedienungs-Kantine in der es einfache, rustikale Speisen wie bspw. Schnitzel, Hähnchenkeule, Erbsensuppe oder Pommes gibt. Trotz der teilweise sehr hohen Preise ist der Touristensaal immer voll und es ist keine Seltenheit, dass man einige Zeit auf freie Plätze warten muss.

Für uns gehört das allerdings zu unserer alljährlichen Genusswanderung durch den Harz dazu und macht einen Teil des besonderen Gefühls der Brockenbesteigung aus.

Das Wetter

Das Wetter auf dem Brocken ist nicht zu unterschätzen und immer für eine Überraschung gut. So war der Gipfel in diesem Jahr selbst im Februar noch voller Schnee.

Auf dem Brocken ist es immer, egal bei welchem Wetter sehr zugig und windig und durch die Höhe besteht auch im Winter die Gefahr eines Sonnenbrands. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir Dich vor Deinem geplanten Brockenaufstieg immer vorher über die Wetterlage informiert und Dich wirklich immer! gut mit Sonnenschutz (*) eincremst.

Update, 16.01.2023

Am 11.11. des vergangenen Jahres 2022 waren wir erneut (also das zweite Mal in diesem Jahr) auf dem Brocken.

Nachdem im Sommer ein verheerender Waldbrand in der Nähe von Schierke wütete, waren wir sehr gespannt, wie umfangreich die Schäden wohl sein werden. Wie bereits erwähnt, hat sich der Nationalpark Hochharz in den vergangenen Jahr sehr stark verändert – gezeichnet von Stürmen und Trockenheit, sollte nicht auch noch ein Feuer Spuren hinterlassen.

Der Brand dauerte 8 Tage an, die Feuerwehren bekamen das Geschehen nur mit Mühe unter Kontrolle, die Medien sprachen von 160 Hektar Brandfläche.

Zwischenzeitlich wurde diese Zahl mehr als deutlich nach unten korrigiert – zum Glück.

Auf unserem Weg auf den Brocken konnten wir keine Brandspuren erkennen. Selbst beim Blick vom Brocken über den Harz hat sich offensichtlich nicht viel verändert – zu unserer Erleichterung. Wenngleich natürlich die unübersehbaren Schäden der Trockenheit und des Schädlingsbefalles immer noch allegenwärtig sind…😔

Es war wie immer wunderschön, wir hatten tolles Wetter und eine super Sicht.

Wir hoffen, wir konnten Dich für einen Besuch auf dem Brocken begeistern und Dir wertvolle Tipps für Deinen Aufstieg mit an die Hand geben.

Wenn Dir unser Artikel gefallen hat, dann lies Dir unbedingt auch den Artikel über unsere erste 35 km – Wanderung durch. Auch der Besuch der Drachenschlucht in der Nähe von Eisenach ist ein lohnenwerter Ausflug.

Stöbere einfach auch durch die anderen Kategorien auf unserem Blog. Wie wäre es mit einem Lauf – der Zwiebelmarkt in Weimar bietet dafür eine der schönsten Kulissen. Lass´ Dich inspirieren …

In unserem nächsten Artikel geht es um ein ganz anderes Thema – wir bekommen nämlich Familienzuwachs. Ein Landseer-Welpe zieht bei uns ein und stellt unseren Alltag erst einmal gehörig auf den Kopf. Erfahre spannende Fakten über die wohl schönste Hunderasse der Welt und sei hautnah dabei, wie sich unser kleiner Familiezuwachs entwickelt.

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