Das Kloster Volkenroda liegt mitten in Thüringen, nur wenige Kilometer von Mühlhausen entfernt.

Wir besuchten das Kloster mit der Vorstellung, ein historisches Klostergelände vorzufinden. Was wir stattdessen erlebten und weitere Informationen rund um das Kloster Volkenroda erfährst Du in diesem Artikel.

Das Kloster Volkenroda

Das Kloster Volkenroda ist weit mehr als eine Klosteranlage. Symbiotisch fügen sich Tradition und Moderne in dieser außergewöhnlichen Anlage zusammen und bilden verschiedene Modelle der Lebensführung ab.

Das Klostergelände

Neben der Klosterkirche, als ältester noch erhaltener Zisterzienserkirche Deutschlands, befinden sich viele weitere Gebäude auf dem weitläufigen Gelände.

So ist der Christus-Pavillon das Kernstück der Anlage. Er bildet den Rahmen für Gottesdienst und Veranstaltung aller Art. Direkt davor befindet sich ein großer, modern gestalteter Teich. Der Christus-Pavillon ist zentral, inmitten des Geländes gelegen. Alle anderen Gebäude bilden quasi eine Art Rahmen um den Christus-Pavillon.

Ein altes Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert, die Remise, dient als Treffpunkt und Anlaufstelle.

Auf dem Amtshof befinden sich die Mehrzahl der Gästezimmer und einige Seminarräume. Weitere Seminarräume und Privatwohnungen befinden sich in der Försterei.

Im Konventgebäude sind weitere Zimmer und der Seminarraum “Kapitelsaal”.

Ein großer einladender Bauernhof mit typischem Klein- und Großtier (bspw. Schweine) und ein großer moderner Spielplatz sorgen für unvergessliche Ergebnisse bei den Kleinsten.

Ein Sportplatz, Kunst- und Musikateliers bieten zusätzlich für jeden Geschmack etwas.

Hinter dem Bauernhof beginnt der Meditationsweg “Auszeit”. Weitere Informationen dazu findest Du in diesem Flyer.

In der Pilgerherberge befinden sich weitere, einfache und preiswerte Unterkünfte. Daneben befindet sich der Raum der Stille.

Mit vielen verschiedenen Zimmern und Unterkunftsmöglichkeiten bietet das Kloster Volkenroda verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten und Auszeiten für unterschiedliche Bedürfnisse an – es ermöglicht bspw. auch das Leben in einer Kommunität.

Kommunität – was heißt das?

Neben den “normalen” Mitarbeitern auf dem Klostergelände befindet sich die Kommunität. Dabei handelt es sich um Menschen, die dauerhaft auf dem Gelände des Klosters und in Gemeinschaft miteinander leben und arbeiten.

Doch nicht nur das Leben in der Kommunität steht im Kloster Volkenroda im Vordergrund.

Verschiedene Modelle ermöglichen die “Flucht” aus dem Alltag, das “Sich-Besinnen” und “Zu-Sich-Kommen”.

Übernachten und Erleben im Kloster Volkenroda

So können das “Kloster auf Zeit”, Unternehmenszusammenkünfte oder einzelne Nächte mit Familie oder allein in Anspruch genommen werden.

Dabei konzentriert sich die Klosterzeit auf die Kernthemen Kinder- und Jugend, Kunst und Kultur sowie Seelsorge.

Für alle unterschiedlichen Anforderungen werden Angebote in Form von u. a. Gebeten, Gottesdiensten, Konzerten oder Seminaren angeboten. In dem umfangreichen Veranstaltungskalender ist für jeden etwas dabei.

Besonders beliebt ist der an jedem ersten Samstag im Monat, von März bis Dezember, stattfindende Bauernmarkt. In der Zeit von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr bieten Händler ihre Waren rund um Haus, Hof und Garten an.

Auszeit vom Alltag

In 51 Zimmern und 112 Betten, die auf bis zu 200 Schlafplätze aufgestockt werden können, ist die Auszeit vom Alltag möglich. Die Zimmer sind einfach eingerichtet, die Preise sind moderat. Daneben stehen für die Unterbringung auch Wiesenanhänger zur Verfügung, die gemütlich im Stillebereich des Klostergartens liegen.

Das Refektorium als Speiseraum bietet morgens, mittags und abends ein Buffet an, bei dem auch Vegetarier auf ihre Kosten kommen. Am Nachmittag hat das Hof-Cafe geöffnet. Du kannst aber auch als Selbstversorger im Kloster leben.

Der Alltag innerhalb der Klostergemeinschaft richtet sich im Wesentlichen nach den Gottesdienst-, Gebets- und Meditationszeiten.

So sieht der Tagesablauf im Kloster Volkenroda aus.

Öffnungszeiten

Das Gästehaus und die Klosterpforte sind von Montag bis Samstag zwischen 08:30 – 12:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

An Sonn- und Feiertagen sind Gästehaus und Klosterpforte immer von 08:30 – 12:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

Unser Besuch im Kloster Volkenroda

Wir sind im Rahmen unseres 2-tägigen Kurztrips nach Mühlhausen zum Kloster Volkenroda gefahren. Wir hatten schon so oft von dieser Klosteranlage gehört, dass wir uns gern selbst einen Eindruck verschaffen wollten.

Das Gelände befindet sich in der 8 km von Mühlhausen entfernten Ortschaft Volkenroda. Der kleine Ort mit seinen 170 Einwohnern ist eine Oase der Ruhe und bietet den perfekten Rahmen für die Klosterlandschaft. Eingebettet zwischen Thüringer Becken und Volkenrodaer Wald ist die Landschaft einfach nur herrlich. Das perfekte Umfeld für Ruhe und Besinnlichkeit.

Das Klostergelände wirkt auf den ersten Blick sehr beeindruckend. Es ist weitläufig und sehr gepflegt. Schon von Weitem sahen wir die alten Gebäude und im Zentrum den sehr modernen Christus-Pavillon.

Das Klostergelände ist frei begehbar und so sind wir die gesamte Anlage abgelaufen. Wir waren sehr beeindruckt von den vielen Gebäuden, den schönen Streuobstwiesen mit den darin stehenden Wiesenanhängern und der gesamten Aufmachung der Anlage. Von den Gebetsräumen über den Bauernhof und bis hin zum Spielplatz – alles wirkte liebevoll und bis ins Detail gepflegt.

Die Klosterkirche

Doch als wir die Klosterkirche und den Christus-Pavillon von innen besichtigten, hat sich unser Eindruck etwas gewandelt.

Die Klosterkirche ist, wenn man sich viele andere Kirchen im Verhältnis dazu vor Augen führt, relativ klein und mit einem sehr modern gestalteten Innenraum ausgestattet. – Nichts erinnert an eine Klosterkirche im klassischen Sinne, wie zumindest wir sie aus Filmen wie z.B. „Der Name der Rose“ vor Augen hatten.

Das restaurierte Kreuz in der Klosterkirche hat uns zudem ziemlich zugesetzt. So wurde das Kreuz zwar restauriert, doch wurde die zerschlagene Christus-Figur am Kreuz nicht ergänzt. – Ihr fehlte schlichtweg der Kopf…

Dieser Anblick war für uns sehr befremdlich und hat dem ansonsten doch recht angenehmen Eindruck, den die Kirche und auch das gesamte Gelände auf uns machte, empfindlich geschadet.

Der Christus Pavillon

Der Christus-Pavillon ist umringt von einem Kubus. Dieser Kubus besteht aus vielen einzelnen Glaselementen. Beim näheren Betrachten sieht man, dass all diese Glaselemente mit unterschiedlichen Gegenständen befüllt sind. Zu sehen, dass diese Gegenstände mitunter Glühbirnen, Schläuche oder Spritzen waren, hat in uns ein komisches Gefühl erzeugt. Grundsätzlich müssen wir konstatieren, dass die Symbiose auch Tradition und Moderne sehr gut gelungen ist, an manchen Stellen aber dem Gesamteindruck des Geländes doch empfindlich schadet. Das Gefühl der Besinnlichkeit wird durch die übertrieben futuristische Aufmachung doch stark getrübt,

Bei näherem Betrachten erinnert das gesamte Gelände eher an ein Konferenz- und Tagungszentrum. Uns hat die Gemütlichkeit, Wärme und Atmosphäre einer Klosteranlage gefehlt. Das Gefühl von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Glaube. Auf uns wirkte die Anlage eher distanziert und kühl.

Die Natur rund um das Kloster Volkenroda

Nach der Besichtigung des Geländes wollten wir noch etwas wandern gehen und haben uns über unsere Komoot-App einen Wanderweg ausgesucht. Die tausendjährige Eiche am Ortsausgang, gleich zu Beginn unserer Wanderung, ist sehr beeindruckend. Die Königseiche ist zwischen 900-1200 Jahre alt und hat einen Umfang von 9,80 m und weist einen Durchmesser von ganzen 3,00 m auf. Kein Wunder also, dass sie ein beliebtes Naturdenkmal ist und unter ihr sogar Gottesdienste gefeiert werden. 

Wenige Meter weiter kamen wir am Pilgerdenkmal vorbei und sind von dort durch den Wald und über weite Felder gelaufen. Einziges Manko sind die wirklich schlecht ausgeschilderten Wanderwege. Die Natur allerdings war herrlich. Alles ist ganz unberührt, ganz ruhig. Wunderbar geeignet, um eine eventuelle Klosterauszeit mit Spaziergängen zu unterstützen.

Vielleicht hast Du jetzt Lust bekommen, Dir das Kloster Volkenroda auch einmal anzuschauen, eventuell sogar einige Zeit dort zu verbringen.

Oder Du besuchst die Stadt Mühlhausen und Kloster Volkenroda ist ein Punkt auf Deiner Agenda, den es zu sehen gilt.

Dann können wir eine Übernachtung im Brauhaus zum Löwen empfehlen – das Frühstück dort ist unübertroffen und zudem kommen Bierliebhaber voll auf ihre Kosten.

Den Tag kannst Du gemütlich in der Thüringentherme verbringen oder Du verbindest Deinen Besuch direkt mit der Stadtkirmes, zu der auch der beliebte Mühlhäuser Altstadtlauf stattfindet.

Wenn Du für den Abend noch eine geeignetes Restaurant suchst, dann ist der Inder „Ganesha“ ein wirkliches Highlight. Du kannst dort einen gemütlichen Abend mit authentischer, indischer Küche verleben.