Einlass in die Mercedes-Benz Arena
Es wurde unglaublich voll und vor der Mercedes-Benz Arena sammelten sich unzählige Menschen. Sie standen in langen Schlangen entweder direkt am Einlass oder zur Abgabe der Handtaschen und Rucksäcke.
Der Einlass verlief relativ zügig, aber auch unkoordiniert.
Wir wurden ziemlich schroff darauf hingewiesen, dass meine Handtasche nicht der zulässigen Größe entspricht und ich sie abgeben solle. Unabhängig von einer nicht nachvollziehbaren Größenvorgabe (DIN A4 – ausschließlich im Hochformat) wurde zu meinem Erstaunen nicht in die Taschen hinein geschaut. – Man hätte also gefährliche Gegenstände ohne Weiteres mitnehmen können, solange sie in einer “unter DIN A4 – großen Tasche” untergebracht gewesen wären, nicht jdeoch eine komplett leere bzw. nur mit Geldbörse und Schal gefüllte Tasche, nur leicht größer als DIN A4 Format… 🤦
Und noch erstaunter waren wir, als der, aufgrund der Flut an Menschen sichtlich überforderte und gestresst wirkende “Chief”-Ordner, nach seinem bestätigenden Verweis, wir sollen doch wieder die Halle verlassen, sich sofort anderen Gästen zuwandte, so dass ich einfach weiterlaufen und meine Tasche (die im übrigen im Querformat exakt das vorgegebene Maß eingehalten hat) unbemerkt mit hinein nehmen konnte.
Tatsächlich gab es nur diese Kontrolle, in die Taschen und Rucksäcke hat niemand hinein geschaut. Hinsichtlich der Sicherheit fanden wir das ziemlich riskant. – Egal, wir waren drin und es füllte sich zunehmend.
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Der erste Eindruck beim Betreten der Arena war schon ziemlich beeindruckend! Ein riesengroßes Gebäude mit zig verschiedenen Eingängen zu den unterschiedlichen Tribünen und auch zum Parkett. Die Sitze waren relativ eng und, wie für solch eine Arena üblich, entsprechend (un)komfortabel – aber darum ging es auch nicht. Es schien der perfekte Ort für derartige Veranstaltungen (mehr zur Mercedes-Benz Arena erfährst Du am Ende des Artikels) zu sein.
Im hinteren Bereich des Parketts war die gesamte Technik untergebracht. Alles wirkte sehr durchdacht und stimmig.
Wir nahmen Platz, schauten den hereinströmenden Menschen und den vielen Ordnern, die für Sicherheit sorgten und die vielen Menschen koordinierten, zu.
Wie im Kino konnte man direkt auf den Plätzen Eis erwerben und sowohl vorher als auch in den Pausen gab es ausreichend Möglichkeiten, sich mit verschiedenen Getränken und Snacks (z. B. Brezeln) an den entsprechenden Verkaufsstellen im Foyer zu versorgen. – Leider nutzten dies auch während des Konzertes immer wieder Besucher, wodurch durch dieses ständige Herein- und Herauslaufen eine latente Unruhe vorhanden war. 🤔
Gespannt warteten wir auf den Beginn des Konzerts…
Das Konzert
Hans Zimmer kommt nicht
Unerwarteterweise erschien zum geplanten Konzertbeginn nicht der Namensgeber und eigentliche Besuchermagnet Hans Zimmer, sondern an dessen Stelle der Produzent auf der Bühne. Uns schwante Unheilvolles….🫣
Tatsächlich teilte er dem gespannten Publikum mit, dass Hans Zimmer, der am Vorabend bereits ein Konzert in der Mercedes-Benz Arena gegeben hatte, an diesem Abend nicht persönlich erscheinen würde. Laut seiner Aussage sei Hans Zimmer gesundheitlich angeschlagen und sein Zustand habe sich im Laufe des Tages so weit verschlechtert, dass er an diesem Abend nicht auftreten könne.
Da sich Band und Künstler jedoch ausgiebig auf diesen Abend vorbereitet hätten, wollten sie gern unter der Leitung des musikalischen Direktors und langjährigen Wegbegleiters von Hans Zimmer auftreten.
Den Gästen wurde zwar ermöglicht, nach dieser Ansage innerhalb der folgenden 15 Minuten (!!!) die Arena zu verlassen und Ihre Karten beim Ausgang registrieren zu lassen, um die Kosten für das Konzert erstattet zu bekommen, allerdings fanden wir dieses Vorgehen schon ziemlich befremdlich, denn es hatte schon ein gewisses Kalkül – schließlich hätte man die Besucher auch bereits beim Einlass informieren können, hätte dann aber wahrscheinlich vor halb leerer Halle gestanden…🤨
Und so passierte, was der Produzent wahrscheinlich kalkuliert hatte – die allermeisten Besucher blieben auf ihren Plätzen und verließen – auch ob der kurzen Bedenkzeit, welche im Übrigen bereits nach 12 Minuten beendet wurde, nicht die Halle…
Für Vertretung ist gesorgt
Nun, das war erstmal ein Schlag. Wir waren ja gerade WEGEN Hans Zimmer dort und nicht, um seinen musikalischen Direktor in seiner Position zu sehen und “nur” seine Musik zu hören…
Und ganz ehrlich – bei einem Preis von 134,00 € pro Karte wäre ich eigentlich am liebsten gegangen… Doch meine bessere Hälfte meinte, dass die Musik ohne Hans Zimmer noch immer die gleiche sei und wir diese Karten nun einmal hätten – zudem das Hotel auch noch gebucht sei und wir deshalb doch lieber bleiben sollten. Okay, also blieben wir, in Erwartung auf einen dennoch atemberaubenden Abend…
Mit nicht ganz 15 Minuten Verspätung leitete der musikalische Direktor dann den Abend ein, indem er dem Publikum – auf englisch – mitteilte, dass er seit über 40 Jahren Freund und Wegbegleiter von Hans Zimmer sei und seinen Part während der Veranstaltung übernehmen werde.
Nach Art von Udo Lindenberg hielt er, mit tief ins Gesicht gezogenem Hut und sehr verwaschener, nuscheliger Aussprache, seine kurzen Reden und die Vorstellung der verschiedenen Musiker, sodass wir ihn oftmals, trotz unserer guten Englischkenntnisse, gar nicht verstehen konnten. Die Entertainer-Qualitäten reichten leider nicht im Entferntesten an die von Hans Zimmer (die wir aus mehreren Live-Aufnahmen bereits kannten) heran. Musikalisch stand er, unserer laienhaften Einschätzung nach, Hans Zimmer sicher trotzdem in nichts nach.
Die Musik
Wir haben uns unglaublich viel von dem Abend versprochen und sind mit einer hohen Erwartungshaltung in das Konzert gegangen – leider wurde sie am Ende nicht erfüllt. 🤷♀️
Wir freuten uns auf die bekannten Werke, Orchesterklänge und sympathische Musiker. – Ähnlich wie bei “Live in Prague” (*), das auf BluRay erschienen ist und das wir uns oft und gern anschauten.
Tatsächlich war es ganz anders. 😦 Von den bekannten und erwarteten Songs wurde nur wenig gespielt. Die “Musikstücke”, wenn man sie denn als solche bezeichnen konnte, waren größtenteils unbekannt und vor allem sehr heavy metal – lastig und laut. Für mich, als AC-DC – Fan war die Lautstärke gerade richtig. Für meinen Mann, der diese Musik normalerweise nicht hört, klang alles, wie schon in vielen anderen Rezensionen der Konzerte auf einschlägigen Portalen angesprochen, eher extrem laut, blechern und übersteuert.
Und um beim Beispiel von AC/DC zu bleiben: Die Songs von AC/DC sind trotz des Musikstils immer auch melodisch. Das heißt, sie haben eine Melodie, die man nicht nur mitsingen kann, sondern die auch im Ohr bleibt.
Ganz anders war es bei vielen der an diesem Abend vorgetragenen Kompositionen von Hans Zimmer. – Sie waren großteils einfach nur laut und gänzlich unmelodisch. – Oftmals standen die beiden Schlagzeugerinnen nicht nur optisch im Mittelpunkt, sondern lieferten sich förmlich einen wilden Wettstreit mit den E-Gitarren… Ganz ehrlich, ich glaube, ich würde mindestens die Hälfte der gespielten Stücke gar nicht wiedererkennen, weil die Melodie und damit auch der Wiedererkennungswert fehlten.
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➡️ Dadurch kann ich mir auch gar keine wirkliche Meinung zu der “Musik” bilden. Ich kann nicht klar sagen, ob sie mir gefallen oder gar nicht gefallen hat – weil die Werke oftmals einfach nur nichtssagend und wenig eingängig auf mich wirkten.
Mein Mann hingegen war einfach nur erschüttert und durch die vielen Sound- und Lichteffekte völlig reizüberflutet und genervt … 😂
Erst ziemlich spät wurden Stücke wie “Pirates of the Carribean” oder “König der Löwen” gespielt. Doch unsere Freude darüber war ebenfalls sehr schnell durch eine Interpretation getrübt, die sehr weit vom üblichen “König der Löwen” entfernt war.
Das Orchester und die verschiedenen Musiker leisteten zwar ganze Arbeit, konnten über den fehlenden Hans Zimmer dennoch nicht hinweg täuschen. Wir fanden es auch ziemlich schade, dass Hans Zimmer nicht wenigstens kurz zugeschaltet wurde, um einige (erklärende) Worte an SEIN!! Publikum zu richten.
Die Bühnenshow
Obwohl man in der Mercedes-Benz Arena von jedem Platz aus eine gute Sicht auf die Bühne haben soll und wir tatsächlich nicht weit von der Bühne entfernt saßen (direkt im Anschluß an “das Parkett”, frontal vor der Bühne am Beginn der aufsteigenden Ränge), konnten wir die Musiker und das Orchester nur schlecht erkennen und die schmale Leinwand oberhalb der Bühne war teilweise mit solchen Hintergrundanimationen und Effekten überlagert, dass die Gesichter der Musiker verzerrt und kaum mehr zu erkennen waren.
Die Veranstaltung wurde vorab als “bahnbrechende Sound- und Lichtshow” angepriesen und so war es dann auch – eine große Sound- und Lichtshow – aber tatsächlich auch nicht mehr als das…🤷♀️
Die gesamte Show war in unseren Augen mehr Schein als Sein. Die Darbietung war sehr laut und überladen mit Effekten. Musikalisch konnte sie uns leider nicht überzeugen. 👎
Unser persönliches Fazit
Wir möchten betonen, dass wir hier nur unseren subjektiven Eindruck wiedergeben. 👆
Eingefleischte Hans Zimmer Fans werden bei diesem Artikel möglicherweise mit dem Kopf schütteln – doch haben wir es uns zum Ziel gemacht, in diesem Blog unsere persönlichen Erfahrungen unverfälscht wiederzugeben und so sind wir es Dir schuldig, auch darüber zu berichten, wenn etwas so gar nicht unseren Vorstellungen entsprach.
Wir haben uns unglaublich viel von dem Abend versprochen und eine nicht unerhebliche Menge Geld dafür ausgegeben. Und wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, dass wir den Star des Abends gar nicht zu Gesicht bekommen haben und die Musik zu ⅔ nicht dem entsprach, weshalb wir eigentlich dort waren, dann können wir definitiv sagen, dass wir enttäuscht sind und Hans Zimmer-Konzerte mit Sicherheit nicht mehr auf unserer Agenda stehen werden…
Wer jetzt nicht abgeschreckt ist und unbedingt Hans Zimmer live erleben möchte, der hat im kommenden Jahr mit “The World of Hans Zimmer 2024” erneut die Möglichkeit dazu…
Key Facts rund um die Mercedes-Benz Arena in Berlin
- Veranstaltungs- und Austragungsort für Konzerte, Sport und Unterhaltung
- eine der modernsten Multifunktionsarenen der Welt
- halbrunde LED-Glasfassade ist mit 1.440 m² eine der größten LED-Installationen der Welt
- 5 multimediale LED-Großbildwände im Außenbereich
- achtseitiger LED-Videowürfel, mit einem Gewicht von ca. 27 Tonnen, der an acht Kettenzügen befestigt ist
- 360-Grad-LED-Bank
- Lage: zwischen Ostbahnhof und Warschauer Brücke
- eröffnet am: 10.09.2008
- Kosten: 165 Millionen Euro
- Bauzeit: 728 Tage
- ca. 4.200 Tonnen Stahl wurden verbaut
- Gesamtfläche: 60.000 m²
- bis zu 17.000 Menschen incl. 59 Entertainment Suiten, Konferenz- und Party-Suiten
- Eishockey-Spielfeld: 60 m x 30 m
- Betonfläche, auf der das Eis für die Eishockeyspiele liegt, ist durchgängig -12 °C
- in der Eishockey-Bande sind ca. 172 Glasplatten verbaut
- das Basketball-Parkett besteht aus 424 Platten
- 8 Rolltreppen und 8 Personenaufzüge
- 308 Toiletten
- 257 Waschbecken, 55 Duschen und 9 Einzelduschen
- jährlicher Wasserverbrauch – 3 Millionen Liter
- pro Veranstaltung ca. 12.000 – 15.600 Liter Müll
- pro Veranstaltung 500 – 700 Wischbezüge für die Reinigung
Hallo Serbastian, danke für Deinen Kommentar. Bitte entschuldige die verspätete Rückantwort. Es ist beruhigend zu lesen, dass nicht nur wir das Konzert so empfunden haben …
ich war soeben in World of Hans Zimmer und war Recht enttäuscht und konnte mir alles nicht so richtig erklären, die Musik war nur episch, unmelodisch, selbst beim letzten Lied fluch der Karibik hatte man vll 10 Sekunden den bekannten riff, alles war auf “epischen sound” angelegt….
Diese ganzen Störgeräusche, welche bei der Aufnahme des Orchesters entstehen, reißen einen auch immer wieder raus. Ein Orchester hört man in einer kleineren Oper, nicht zu n einer rieeesigen Eventhalle mit Verstärker über eine Anlage.
Danke für euren Artikel, ich kann alles was Ihr bemängelt habt bestätigen! Achja Hans Zimmer ist mittlerweile garnichtmehr da, wird aber auch nicht erwähnte, jaja world of Hans Zimmer ohne Hans Zimmer.
Lächerlich