Hallo, da bin ich wieder, Dein Freund Udo.
Nachdem ich Dir zuletzt von unserem turbulenten, ersten gemeinsamen Jahr berichtet habe, ist das Thema meines heutigen Beitrags nicht ganz so erfreulich.
Ich hatte nämlich große Wunde, die unter Vollnarkose behandelt und genäht werden musste.
Narkose beim Hund – wie es dazu kam
Ich habe zwar schon eine Weile nichts mehr von mir hören lassen, aber dennoch gab es auch hier allerhand Neuigkeiten. Im folgenden Artikel möchte ich Dir von meiner ersten Operation berichten – wie es dazu kam und ganz besonders möchte ich darauf eingehen, was eine Narkose beim Hund für Dich und Deinen Liebling bedeutet. Viel Spaß beim Lesen.
Am Nachmittag vor Christi Himmelfahrt hat meine Sophie mit mir gespielt und war auf einmal ganz erschrocken, weil sie an meinem Hals in etwas nasses gefasst hat. Sie hat dann nachgeschaut und festgestellt, dass ich eine große und tiefe Fleischwunde an dieser Stelle hatte – es muss wohl so ausgesehen haben wie ein Riss.
Meine Familie war erstmal total schockiert, weil sie alle nichts davon bemerkt hatten. Ich war aber, wie eigentlich immer, gut drauf und tatsächlich hat die Wunde nicht einmal geblutet. Mein Fell am Hals ist weiß und da hätte man eigentlich etwas sehen müssen. Doch die Fellfarbe war unverändert und so ist diese Verletzung zunächst garnicht aufgefallen. Daher konnten weder ich noch meine Lieben sagen, wie lange die Verletzung schon bestand, geschweige denn woher sie kam. Die Tierärztin meinte bei der Untersuchung nämlich, dass die Wunde schon älter wäre – aber dazu komme ich gleich.
Nachdem der erste Schock verflogen war, wurde ich also ins Auto gepackt und wir sind sofort zum Tierarzt gefahren. Wir werden in einer ziemlich großen und renommierten Tierarztpraxis mit mehreren angestellten Tierärzten betreut und fahren dafür auch immer erstmal gute 30 km. Also waren wir am Nachmittag (vor dem besagten Feiertag) in der Sprechstunde und wie schon angedeutet, meinte die Tierärztin, dass es sich keinesfalls um eine frische Verletzung handeln könne und war dementsprechend angefressen, dass wir erst jetzt – quasi kurz vor Feierabend und auch noch vor einem Feiertag – kommen würden.
Ganz ehrlich, nicht mal ich habe etwas gemerkt – wie sollte meine Familie dann etwas merken und erst recht, wenn die Wunde so versteckt unter meinem Fell lag und weder geblutet noch Wundflüssigkeit abgesondert hat. Wir waren froh, dass wir es überhaupt gemerkt haben …
Die Tierärztin war jedenfalls ziemlich bedient und hat uns das auch deutlich spüren lassen…
Dennoch meinte sie, dass die Wunde unbedingt genäht werden müsse und dies keinen Aufschub mehr dulde. – Da ein richtiges Nähen an dieser schon leicht entzündeten Wunde aber aus ihrer Sicht viel zu schmerzhaft für mich gewesen wäre, entschied sie, alle ihre weiteren Termine abzusagen und alles für eine (Voll-) Narkose vorzubereiten…
➡️ Das hat uns dann aber mal wieder gezeigt, dass wir in der richtigen Tierarztpraxis angekommen sind! 😅
Eine Narkose beim Hund ist an sich schon so eine Sache. Nun bin ich aber auch noch ein riesen Hund und da wirbelt ein solch ungeplanter Eingriff natürlich den gesamten Praxisablauf durcheinander, weil einige helfende Hände benötigt werden. Viele andere Patienten müssen in dieser Zeit warten und der wohlverdiente Feierabend rückt in weite Ferne. Das ist uns natürlich klar, weshalb wir meine Behandlung keinesfalls hinausgezögert hätten, so denn wir die Verletzung eher bemerkt hätten. Und schon gar nicht, wo meine Familie doch so übersorgsam mit mir ist 🙂.
Nun, ich bekam also eine Narkose und wurde genäht. Falls Du aktuell in einer ähnlichen Situation steckst oder zukünftig mit Deinem Liebling zu einer Operation musst, dann möchtest Du sicher wissen, was auf Dich und Deinen vierbeinigen Freund zukommt. Deshalb möchten wir alle Informationen rund um die Narkose beim Hund mit Dir teilen. Wir verraten Dir, welche Empfehlungen wir von der Tierärztin erhalten haben und wie ich die Narkose vertragen und die Zeit danach verlebt habt.
Narkose beim Hund – die Einschlafphase
Aufgrund meiner schon nekrotisierten Wundränder war es, wie gesagt, notwendig, die Verletzung zu nähen. Das alleinige Tackern wäre laut Aussage der Ärztin nicht möglich gewesen. Und da sich die Wunde an einer so ungünstigen Stelle direkt am Hals befand, konnte ich auch nicht ohne Narkose genäht werden.
Im Nachhinein ging alles aber relativ schnell…
Ich bin immer ziemlich aufgeregt, wenn ich zum Arzt muss – um genau zu sein … ich bin ein ziemlicher Angsthase … So hat mir die Ärztin zunächst eine Beruhigungsspritze in die Hüfte verabreicht, damit ich etwas ruhiger werde. Das hat auch ganz gut geklappt. Binnen weniger Minuten war ich tiefenentspannt und habe mich hingelegt. Das war der Moment, in dem die Ärztin meine Begleitung – Sophie und Papa waren mit mir beim Arzt – nach draußen geschickt hat.
Dann wurde mir ein Zugang in meinen linken Vorderlauf gelegt, über den ich das Narkosemittel erhalten habe. Ich bin ziemlich schnell eingeschlafen und die Operation, in meinem Fall “nur” das Nähen der Wunde, verlief unkompliziert.
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Narkose beim Hund – die Aufwachphase und die Zeit danach
Nach etwa einer Stunde durften mich meine beiden wieder abholen. Kurz vor ihrem Eintreffen hat mir die Ärztin eine Aufwachspritze gegeben, damit alles nicht noch länger dauert… Da nämlich alles ohnehin schon so spät war, konnte ich meine Narkose nicht ausschlafen und wurde mit dieser Hilfe aufgeweckt.
Ich war dann erstmal völlig desorientiert und durcheinander – dennoch aber froh, als ich meine beiden wieder sah. Ich habe einen Moment benötigt, um zu realisieren, wo ich war und wer da vor mir stand. Dank der beruhigenden Hände und Worte meiner Familie konnte ich mich aber soweit beherrschen, dass die Ärztin die Flexüle entfernen und meinen Vorderlauf an dieser Stelle verbinden konnte. Dann ging es schon wieder nach Hause.
Noch zu Beginn der Operation wurde ich auf eine stabile Decke gelegt, die (glücklicherweise) mehrere Griffe an den Seiten hatte. Dadurch konnte ich halbwegs unkompliziert ins Auto transportiert werden. Alles andere wäre bei meiner Größe und meinem Gewicht von schätzungsweise 60 kg auch eine arge Herausforderung gewesen…😅
Als sich die Kofferraumklappe zu Hause öffnete, starrten mich 5 völlig besorgt dreinblickende Augenpaare an. Alle sprachen mir gut zu und transportierten mich, noch immer auf der Decke liegend, ins Haus.
Eine Narkose beim Hund wirkt ähnlich wie beim Menschen. Auch oder ganz besonders ein Hund, ist in der Aufwachphase nach einer Narkose sehr empfindlich. Er reagiert besonders auf Geräusche und Berührungen. Darum ist es wichtig, nach einer Narkose besonders viel Ruhe und Wärme zu haben, um sich rundum wohl zu fühlen und keinen zusätzlichen Reizen ausgesetzt zu sein.
Ehrlich, ich stand völlig neben mir und war total benommen nach der Narkose.
Anfangs lag ich im Flur. Alle standen um mich herum und litten quasi mit mir. Sie haben mich aber ganz liebevoll umsorgt. Ich glaube, es war für alle schwer, mit anzusehen, wie so ein stattlicher Kerl wie ich wie ein Häufchen Elend daliegt, zittert, wackelt und ihm die Spucke aus dem Mund läuft – das muss kein schöner Anblick gewesen sein. 😬
Zum gemeinsamen Abendessen und zum Fernsehen haben sie mich dann sogar, auf der Decke liegend, mit ins Wohnzimmer gezogen.
Unser Wohnzimmer ist zum Glück so groß, dass ich ganz frei in der Mitte liegen konnte und rings um mich so viel Platz ist, dass keine Verletzungsgefahr bestand, für den Fall, dass ich versucht hätte aufzustehen.
Narkose beim Hund – das musst Du berücksichtigen
Falls Du momentan auch in einer solchen Situation bist oder zukünftig eine Operation bei Deinem Liebling geplant ist, musst Du unbedingt berücksichtigen, dass sich keine kantigen oder gefährlichen Gegenstände in der Nähe des Liege-/Schlafplatzes befinden sollten. Wenn die Narkose beim Hund nachlässt und dieser seine ersten Gehversuche unternimmt, besteht durch das fehlende Koordinationsvermögen die Gefahr eines Sturzes. Damit es dabei zu keinen Verletzungen kommen kann, sollte Dein Liebling an einer möglichst sicheren Stelle untergebracht sein.
Natürlich solltest Du Dein Tier auch nicht erhöht lagern – auf einem Bett oder Ähnlichem – da es sonst zu Stürzen kommen kann.
Im Wohnzimmer hatte ich einen schönen, gemütlichen, ruhigen und vor allem sicheren Platz mitten im Zimmer. Meine Lieben saßen auf dem Sofa, sahen fern und hatten so immer ein Auge auf mich.
Sei nicht irritiert, wenn Dein Hund nach der Narkose etwas rumjammert. Die Tierärztin erklärte uns, dass das Winseln nach einer Narkose beim Hund ein unbewusstes Verhalten ist und nichts mit möglichen Schmerzen zu tun hat.
Tatsächlich habe ich anfangs zu Hause auch immer etwas geweint, wenn die Kinder sich kurzzeitig von abwandten und ich für einen Moment allein war. Das hat sich aber schnell gelegt. Spätestens in dem Moment, in dem ich mit allen gemeinsam im Wohnzimmer war, habe ich mich sicher und geborgen gefühlt und musste niemanden zu mir “rufen”.
Essen und Trinken nach einer Narkose beim Hund
Meine OP fand am Nachmittag statt. Nachdem wir etwa gegen 16:00 Uhr in der Praxis waren, wurde die Narkose etwa 16:30 Uhr gesetzt und ich bin etwa eine Stunde danach, so gegen 17:30 Uhr, wieder aufgewacht…
Erst ab 22:00 Uhr durfte ich wieder etwas trinken. Das war für mich aber weder nötig noch möglich. Zum einen hatte ich weder das Bedürfnis nach Flüssigkeit noch wäre ich hochgekommen, um überhaupt etwas zu mir nehmen zu können.
Essen durfte ich natürlich den restlichen Tag nichts. Das war erst am nächsten Morgen wieder möglich. Aber ich hatte tatsächlich weder Hunger noch Durst. Ich brauchte einfach nur ganz viel Ruhe und vor allem Geborgenheit. Es war auch wichtig für mich, in der Nacht nicht allein zu sein.
Die Tierärztin sagte, dass ich nicht, so wie sonst, auf dem Hof oder in meiner Hütte schlafen sollte, sondern lieber im Haus. Einfach um sicherzustellen, dass ich mir die Wunde nicht irgendwo wieder aufreiße. Aber sie sagte nichts davon, dass ich in der Nacht überwacht werden müsste. Dennoch hat es sich meine Sophie aber nicht nehmen lassen, die Nacht mit mir gemeinsam im Wohnzimmer zu verbringen. Sie auf dem Sofa, ich auf dem Fußboden – ganz klar 😄 Einmal habe ich sie tatsächlich wach gemacht, weil ich ein paar Streicheleinheiten brauchte. Doch grundsätzlich verlief die Nacht sehr ruhig.
Am nächsten Morgen durfte ich dann auch wieder etwas zu mir nehmen. Der Appetit war natürlich noch nicht wie gewohnt, aber es ging. Wir haben auch am nächsten Morgen mit der Einnahme der Antibiotika begonnen, welche die Keime in der Wunde bekämpfen sollten. Die zusätzlichen Schmerzmittel, die wir von der Ärztin erhalten haben, habe ich aber glücklicherweise nicht benötigt. 😅
Alles in allem verlief die OP gut und auch eine Narkose beim Hund ist heutzutage relativ gut verträglich.
Natürlich musste ich mich noch eine ganze Weile schonen und durfte auch für etwa 3 Wochen nicht baden gehen. Um zu vermeiden, dass ich an der Wunde lecke (wenn die Nähte anfangen zu jucken) habe ich von der Mama einen Pulli übergezogen bekommen. Den habe ich dann auch ganz brav getragen, bis er sich am zweiten oder dritten Tag in Wohlgefallen aufgelöst hat. 😂
Narkose beim Hund – der Tag danach
Naja, was soll ich sagen, der Tag nach der Behandlung war Vatertag. Meine Familie hat an diesem Abend gegrillt und nunja, zu dem Zeitpunkt war ich schon wieder ziemlich gut regeneriert und konnte einen ganz wunderbaren Abend mit meinen Lieben verleben – fast so, als wäre nichts gewesen.
Zwei Wochen später war ich zum Faden zähen. Die Wunde ist prima verheilt und wir hatten glücklicherweise keinerlei Komplikationen. Aktuell erinnert nur noch das kurze Fell an dieser Stelle an die ganze Sache, ansonsten bin ich wieder ganz der Alte 🙂
Glücklicherweise hat auch unsere Tierkrankenversicherung (Affiliate Link) die Kosten der Rechnung in Höhe von 265 EUR komplett übernommen, so dass außer den Erfahrungen nichts zurück geblieben ist…😅
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Artikel weiterhelfen und Du bist nicht ganz so besorgt, falls bei Deinem Liebling ein Eingriff unter Narkose geplant ist.
In meinem nächsten Artikel präsentiere ich Dir gern meine besten Schnappschüsse, damit Du eine Vorstellung davon hast, wie so ein fast ausgewachsener Landseer aussieht und seinen Alltag verlebt.
Narkose beim Hund - mögliche Risiken
Auch wenn die gängigen Narkoseverfahren sehr sicher sind, kann es immer auch zu Risiken durch oder unter einer Narkose kommen.
Dazu gehören:
– Blutdruckabfall
– Atemstillstand
– Kreislaufversagen
– Herzstillstand
– Herzrhythmusstörungen
– Organbeeinträchtigungen
Das individuelle Risiko hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab (Alter, Vorerkrankungen, Art des Eingriffs etc.)
Doch sei unbesorgt, mit Deinem Tierarzt hast Du einen Profi an Deiner Seite, der speziell dafür ausgebildet wurde und sein Bestes geben wird, um Deinem Liebling zu helfen.