Nachdem wir Dich zuletzt mit zur Rhumequelle genommen haben, wollen wir Dir heute die in der Nähe gelegene Steinkirche zeigen.
Was die Steinkirche genau ist und ob sich ein Ausflug für Dich lohnt, erfährst Du im folgenden Artikel.
Was ist die Steinkirche eigentlich?
Die Steinkirche ist eine Dolomithöhle in der Nähe von Scharzfeld, am südwestlichen Rand des Harzes. Sie befindet sich auf einer Höhe von ca. 290 m oberhalb der Stadt Scharzfeld und eignet sich auch gut als Start- und Zielpunkt für Wanderungen in den Harz bzw. weitere, in der Nähe gelegene Ausflugsziele.
Über die verschiedenen Zeitepochen hinweg wurde sie als Unterschlupf, religiöser Ort und mitunter sogar als Friedhof genutzt.
Anfahrt, Parken und Barrierefreiheit
Die Steinkirche liegt am Stadtrand von Scharzfeld. Unterhalb einer Brücke der B243 befinden sich in unmittelbarer Nähe kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Quelle: openstreetmap.org
Von hier führt ein kurzer, etwa 500 m langer Weg hinauf zur Steinkirche.
Der Weg ist ausgeschildert und führt zunächst etwa 200 Meter entlang einer asphaltierten Straße, bevor es anschließend nach rechts, ein kurzes Stück durch die Natur ziemlich deutlich bergauf geht.
Für bewegungseingeschränkte Menschen wird es sehr schwierig sein, diesen Weg zu nutzen, um zur Steinkirche zu gelangen.
Eine Anfahrt mit dem Auto bis zur Steinkirche ist nicht möglich.
Preise und Öffnungszeiten
Die Steinkirche, als öffentlicher Ort inmitten der Natur, kann jederzeit kostenfrei besichtigt werden.
Hast Du den kurzen Aufstieg geschafft, dann erwartet Dich ein dreieckiger Vorhof. Wenn Du auf dem Vorhof stehst, dann liegt der Eingang zur Höhle direkt vor Dir.
Die Höhlenkammer hat eine Tiefe von ca. 28 Meter und ist etwa 6-8 Meter sowohl hoch als auch breit.
Die Geschichte der Steinkirche
Frühgeschichte
Die Geschichte der Steinkirche reicht bis in die Altsteinzeit zurück. Das bestätigen zwischen 1925 und 1928 durchgeführte archäologische Ausgrabungen. Sie haben Fundstücke zutage gebracht, die in die Zeit zwischen 15.000 und 8.000 v. Chr. einzuordnen sind. Dazu gehören beispielsweise ein Feuersteinmesser, Tierknochen und eine Knochennadel. Die Gegenstände lassen auf eine Nutzung als Lagerplatz von Jägern schließen.
Anfänge der Nutzung als Kirche
Die in die Fels geschlagene Kanzel am Eingang und eine in den Stein hinein geschlagene Nische, die als Altar diente, zeugen von der Funktion als Kirchenraum ab etwa dem 9. Jahrhundert.
Einigen Überlieferungen zufolge existierte die Kirche bereits seit dem Jahr 730 und wäre damit eine der ältesten Kirchen des gesamten Harzraumes.
Fundament- und Dachziegelreste belegen, dass der Höhleneingang zur damaligen Zeit mit einem Vorbau verschlossen war.
In einer der Wände der Höhle befindet sich ein mittlerweile verschlossener Zugang zu einen Gangsystem, das mehrere Abzweigungen hat, welche sich bis zu 10 Meter weit fortsetzen.
Der Vorplatz der Höhle, auf dem etwa 100 Bestattungen stattfanden, wurde bis ins 16. Jahrhundert als Friedhof genutzt. Eine besonders markante Grabstelle, die direkt in den steinigen Untergrund geschlagen wurde, befindet sich unmittelbar vor der Kanzel.
Insgesamt kann man sagen, dass das gesamte Areal auch heute noch eine sehr mystische Ausstrahlung besitzt und insbesondere die Höhle etwas sehr Magisches an sich hat…
Fazit
Dieser geheimnisvolle Ort der Menschheitsgeschichte dürfte sowohl für Naturliebhaber als auch für Geschichtsinteressierte ein besonderes Erlebnis sein.
Für ausgedehnte Wanderungen kann die Steinkirche sowohl als Station als auch Ausgangspunkt genutzt werden. Verschiedene, gut ausgeschilderte Wanderwege rund um die Steinkirche machen die Erkundung der umliegenden Gegend sowie weiterer Naturdenkmäler möglich und gut erreichbar.
In unserem nächsten Artikel werden wir Euch ausführlich vom Dornburger Schlossgarten berichten.
Für die Geologen unter Euch haben wir noch ein paar weitere Dolomithöhlen aufgeführt, deren Besuch durchaus interessant sein könnte und die auch wir auf der Liste unserer Ausflugsziele noch erkunden wollen…
Also seid gespannt und bleibt – wie immer – dran… 🙋♀️